Momentan erfolgt die Verarbeitung noch von Hand.
Die vorgesehene Verarbeitungsanlage

Benin - Die Frauen der Gruppierung Enougnon sind bereit für ein neues Leben. Unterstützen Sie ihre Revolution!

Die Dorfweisen sitzen um den grossen Baum herum, denn am Horizont kündigt sich das Abendgewitter an. Sie erzählen, wie sich die Dorfbewohner während der Kolonisation gegen die Weissen verteidigt haben. Doch dann rücken rasch die Anliegen für 2020 in den Mittelpunkt: Landwirtschaftsproduktion, Bildung, Trinkwasser – alle Themen kommen zur Sprache, aber das „Gari“, d. h. das nach der Verarbeitung der Maniokknollen erhaltene Mehl, steht im Zentrum der Diskussion.

Gewinne unmöglich

Chiba Hlya, die Chefin der Gruppe, meldet sich zu Wort: „Wir haben keine moderne Ausrüstung und müssen Mühlen, Pressen und Dreiräder mieten. Vom Erlös aus dem Verkauf unserer Produkte bleibt nach Abzug der Produktionskosten nichts übrig. So ist es unmöglich, Gewinne zu generieren und eine Entwicklungsdynamik anzustossen.“ Die übrigen Mitglieder fügen hinzu: „Wir stellen den Gari und die Tapioka unter den Bäumen her, d.h. je nach Wetter können wir nicht arbeiten. Deswegen verlieren wir jährlich rund 100 Arbeitstage.

Ungenutzte Möglichkeiten

Wie in der restlichen Gemeinde, so wird auch rund um Kpohoudjou reichlich Maniok gepflanzt. Er stellt circa 65 % der Ernten dar. Die Gruppe stellt aber nur normales Mehl her, das en gros verkauft wird; dabei könnte man, durch Hinzufügen von Kokosmilch und Zucker das verfeinerte Gari herzustellen. Dieses ist das Siebenfache des normalen Gari wert.

Von hausgemacht zur mechanischen Verarbeitung

Angesichts des bedeutenden Potenzials hat die Gruppe sich zum Handeln entschlossen. Nach zahlreichen Diskussionen mit CESAM, dem Koordinationsteam von Nouvelle Planète, wurde ein zweigleisiges Projekt entwickelt.

Einerseits soll die Gruppe mit einer Verarbeitungsanlage ausgestattet werden, die aus Maniok Gari herstellt. Diese Anlage soll mit dem nötigen Produktions- und Transportmaterial ausgerüstet werden. Andererseits sollen die technischen und verwaltungsspezifischen Kompetenzen der 28 Mitglieder der Gruppierung gestärkt werden. Die Projektkosten belaufen sich auf insgesamt CHF 35 000.–.

Die Produktionsziele:

  • 4 Tonnen Gari (Maniokmehl) ab dem 1. Jahr und 5 Tonnen Gari ab dem 2. Jahr
  • 1 Tonne Tapioka (Maniokstärke)

Schulung in Betriebsmanagement

Für einkommensgenerierende Projekte sind Schulungen unerlässlich. Alle Frauen werden eine Schulung im Bereich der Produktionsmethoden, des Vereinslebens und der Finanzverwaltung erhalten. Dabei werden die Aspekte Marketing, Versorgung, Lagerverwaltung, Preisfestlegung, Buchhaltung und Finanzplanung behandelt werden. Das CESAM begleitet die Gruppe im ersten Betriebsjahr.

Die Frauen der Gruppierung Enougnon danken Ihnen von Herzen, dass Sie ihnen helfen, ihr Projekt zur Verbesserung der Produktion und des Lebensstandards ihrer Familien zu verwirklichen.

Mit CHF 50.– spenden Sie einen 100 kg Sack mit unverarbeitetem Maniok.

Mit CHF 80.– bezahlen Sie die produktionstechnische Schulung einer Frau.

Damit Ihre Spende diesem Projekt zugutekommt, schreiben Sie einfach „Maniok Benin“ auf Ihren Einzahlungsschein.

Roman Twerenbold

Übersetzt von Marina Bentele