Lelis Riveira, Präsident von Cedia.

Peruanischer Amazonas - Cedia, strategischer Partner von Nouvelle Planète, hat dazu beigetragen, dass bis heute 45 % der Landtitel eingetragen wurden. Ein Interview mit Lelis Riveira, Präsident von Cedia.

Welche Erfolge haben Sie erzieltet?

Cedia konnte dank der Unterstützung von Nouvelle Planète und anderer Organisationen dazu beitragen, dass 45% der Landtitel, die den indigenen Gemeinschaften des peruanischen Amazonas gehören, eingetragen wurden. Das entspricht einer Fläche von 7 Millionen Hektare, also fast zweimal die Schweiz, und mehr als der Hälfte der insgesamt 12 Millionen Hektare, die zurzeit verbrieft sind. Cedia ist Vorreiter bei der Gründung von Naturschutzgebieten: Wir haben zur Gründung von neun Naturreservaten beigetragen mit einer Gesamtfläche von 5.2 Millionen Hektare, sowie zur Gründung von vier Reservaten für die indigene Bevölkerung, die freiwillig in Isolation lebt.

Die indigenen Gemeinschaften schützen den Wald Zudem lernen sie mit unserer Unterstützung, ihre Ressourcen zu verwalten und Wirtschaftsaktivitäten in Einklang mit dem Wald zu entwickeln.

Wie verbessern eure Interventionen das Leben der indigenen Bevölkerung?

Die Gemeinschaften ohne Landurkunden sind verletzlich. Sie sind den Siedlern ausgesetzt, der Enteignung ihres Landes sowie der Zerstörung des Waldes. Die Verbriefung der Landtitel gewährleistet eine Rechtssicherheit, die es ermöglicht, weitere Aktivitäten zu entwickeln.

Was sind die Schwierigkeiten?

Die grösste Schwierigkeit stellt das Fehlen an politischem Willen dar. Der Staat fördert lieber den Rohstoffabbau. Eine weitere Schwierigkeit sind der Einfall von Goldschürfern, Holzfällern und Ölkonzernen. Sie begünstigen territoriale Konflikte.

Warum ist die Unterstützung weiterhin von Bedeutung?

Unterstützung wird weiterhin benötigt für die vollständige Ausstellung der Landtitel an die Gemeinschaften im peruanischen Amazonas. Die Gebiete von schätzungsweise 220 Gemeinschaften sind noch nicht verbrieft.

Wie sind die Zukunftsaussichten?

Momentan besteht die Herausforderung darin, die Vergabe von Landtiteln an die Gemeinschaften fertigzustellen. Wir hoffen, dies in drei Jahren zu erreichen. 220 Gemeinschaften sind noch ohne Landtitel, davon werden 60 in der Region Loreto von Nouvelle Planète unterstützt. Wir müssen schnell handeln, denn die politische Instabilität stellt Risiken dar. Wären die Gebiete von der indigenen Bevölkerung geschützt, wäre das nicht möglich.

Interviewt von Aurélien Stoll

Übersetzt von Andrea Höhener