Tran bietet eine Vorführung seines Biogaskochers an.

Vietnam - Die Verbreitung von Biogaskochern im Mekong-Delta geht weiter. Eindrücke von einem Besuch im Bezirk Tra Cù.

In Begleitung von Trinh, unserer lokalen Verantwortlichen, und Cong, dem Ausbilder, lande ich unerwartet in den Familienhäusern. Sie sind einfach und bestehen oft, zumindest teilweise aus geflochtenen Bananenblättern. Sie gehören kleinen Viehzüchtern, die der ethnischen Minderheit der Khmer angehören. Die Tiere befinden sich in der Nähe in Ställen. Die Bewohner heissen uns immer sehr herzlich willkommen und nehmen keinen Anstoss an unserem ungeplanten Besuch. Sie bieten uns Tee an und zeigen uns sehr bereitwillig ihre Biogasanlage.

Grosse Zufriedenheit

Der neue Biogasherd wird oft neben dem alten aufgestellt, egal ob er mit Holz oder Gas betrieben wird. Jede Frau, die wir treffen, bietet uns gerne eine Vorführung an und lobt die neue Errungenschaft: „Das System ist einfach und effizient und spart Zeit und Geld.“ Tran erklärt: „Früher brauchte ich mehrere Tage, um Holz zu holen und zu trocknen, bevor ich kochen konnte. Heute habe ich eine kostenlose und sofortige Energiequelle“. Sie fährt fort: „Ich bereite jetzt das Bad meines Enkels mit heissem Wasser vor. Das erspart mir das Weinen und Schreien wie damals, als er aus Sparsamkeitsgründen nur kaltes Wasser bekam“.

Eine einfache und effiziente Ausrüstung

Die Familien erklären auch, dass sie den konstruktiven Austausch zwischen den Nutzern durch Selbsthilfegruppen schätzen. „Man kann immer auf die Unterstützung der Nachbarn zählen“, erklärt Trù. Das System ist sehr einfach und leicht zu warten und zu reparieren. Es handelt sich um einen im Garten vergrabenen Tanks aus Verbundwerkstoff, in den die Exkremente von Tieren und Menschen geleitet werden. Sie verfügen über drei Abschnitte, die die Abfälle nach ihrer Verwendung filtern, um ihre umweltschädlichen Auswirkungen zu vermeiden. Dank der Umgebungswärme wird das erzeugte Gas durch ein Plastikrohr zu dem eigens dafür bereitgestellten Herd geleitet.

Wenn wir herumspazieren, kommt es nicht selten vor, dass uns Nachbarn ansprechen und sagen, dass auch sie diese Technik gerne erwerben würden. Trinh erklärt ihnen dann die Bedingungen: Sie müssen Tiere haben, einen Teil der Installationskosten übernehmen und die Grube ausheben.

Projekt in Zahlen :

  • 7 betroffene Gemeinden im Bezirk Tra Cù
  • 537 begünstigte Haushalte
  • 98% der Haushalte nutzen die Geräte und sind zufrieden
  • 49% der Haushalte haben ganz auf das Holschlagen verzichtet
  • 1,8t pro Jahr Reduktion von Treibhausgasen

Philippe Randin

Übersetzt von Susanne Leparoux