Stoppt die Zerstörung der Wildbienennester

Senegal - 185 BienenzüchterInnen engagieren sich in der Umstellung zu einer umweltbewussten Bienenzucht in der Casamance.

Der Wald von Boudhié ist so gross wie ein Drittel des Kantons Waadt mit einem grossen Anteil an wilden Palmenhainen. Er ist geschützt, aber die Realität ist eine ganz andere. Zu den Personen, die ihn ausbeuten, gehören zerstörerische Bienenzüchter.

Eine archaische Praxis

Gegenwärtig „erbeuten“ diese BienenzüchterInnen den Honig, indem sie Bienennester von Wildbienen zerstören oder bestenfalls traditionelle Bienenstöcke aus Stroh aufstellen. In beiden Fällen vertreiben sie die Bienen, indem sie Brände legen. Die Konsequenzen sind dramatisch, da zum einen der Bienenstock und der Schwarm zerstört werden und zum anderen die bienenfreundliche Umgebung Stück für Stück verschwindet. Ausserdem ist der Honig von sehr schlechter Qualität und die geerntete Menge ist klein. Es gibt noch viel Verbesserungspotential.

Das Potential nutzen

Die 185 BienenzüchterInnen von drei Gruppierungen der Gemeinden Djiredji, Sansamba und Bambaly sind sich der Probleme, die Ihre Methode verursacht, bewusst. Angesichts ihrer alarmierenden ökologischen Feststellungen wollen sie sich auf eine umweltbewusste Bienenzucht umstellen und so das wirtschaftliche Potential aufwerten. Die Region eignet sich bestens, aber der Mangel an Mitteln behindert ihr Bestreben.

Ein globaler Ansatz

Nouvelle Planète hat sich bereit erklärt, die Mitglieder dieser drei Gruppierungen zu unterstützen, indem wir unsere Intervention auf Schulungen zur umweltbewussten Bienenzucht aufbauen. Die Fachleute auf dem Gebiet führen diese Schulungen durch und stellen durch eine 3-jährige Begleitung sicher, dass die Vorsätze richtig angewendet werden. Ausserdem überwachen sie die Errichtung einer Honigverarbeitungsanlage in allen drei Gemeinden sowie eine Werkstatt zur Herstellung von Bienenstöcken. In diesen werden die ersten 330 Bienenstöcke zusammengebaut, bevor sie im Wald aufgestellt werden. Sie werden Vorzeigebeispiele dieser neuen Methode sein.

Um diese Interventionen zu unterstützen, haben sich die BienenzüchterInnen dazu bereiterklärt, die Umwelt zu schützen. Sie wollen den Lebensraum der Bienen schützen. Sie mobilisieren sich, um rund 3’000 Honigbäume zu pflanzen, die Agroforstwirtschaft bei 20 Gemüseanbaugruppierungen zu fördern, indem sie dort 2‘000 Honigbäume pflanzen, um Sensibilisierungskampagnen zum Schutz des Waldes für die Dorfbewohnern zu organisieren.

Es handelt sich um ein ehrgeiziges Programm, welches den Familien der BienenzüchterInnen und den Bienen das Leben versüssen wird. Ebenfalls wird es die Umwelt fördern.

Xavier Mühlethaler

Übersetzt von Aline Tantscher