Einer der vielen Momente der Solidarität, die von Jean-Daniel Jotterand verewigt wurden.

Schweiz-Madagaskar - Erfahrungsbericht von Jean-Daniel Jotterand, einem der Gruppenleiter (und Fotografen!) der Gruppe von Erwachsenen/Senioren, die im letzten Herbst zu einem Einsatz aufgebrochen ist.

Mit seiner Gruppe setzte er sich fast sechs Monate lang in der Schweiz und dann vor Ort für ein Projekt zur Einrichtung eines Wasserversorgungssystems in Madagaskar ein. Wir haben ihn einige Monate später getroffen, um uns über seine Eindrücke auszutauschen:

Es handelte sich um Ihre zweite Reise mit Nouvelle Planète nach Madagaskar. Was zieht Sie in dieses Land?

Ursprünglich war ich kein grosser Reisender. Ich hatte grosse Bedenken, in die Ferne zu reisen, selbst für einen einfachen Urlaub. Meine Arbeitskollegin Christine, die bereits mit Nouvelle Planète nach Guinea gereist war, überzeugte mich davon, sie auf eine Reise nach Madagaskar zu begleiten. Da ich mein gesamtes Berufsleben im Baugewerbe verbracht hatte, wurde mir klar, dass ich bei der Umsetzung einiger Projekte meine Erfahrung einbringen konnte. Nach der Präsentationsveranstaltung von Nouvelle Planète war mir schnell klar, dass ich die richtige Wahl getroffen hatte.

Was hat Sie auf der Reise am meisten beeindruckt?

Der Empfang der Dorfbewohner, als wir an unserem Ziel ankamen. Es war völlig verrückt, man hatte das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen! Über 400 Menschen sangen und tanzten, um uns willkommen zu heissen, was uns völlig aus der Bahn warf! Was mich auch beeindruckt hat, war die Motivation eines ganzen Dorfes, dieses Projekt zu verwirklichen.

Was ist Ihre liebste Erinnerung?

Mein Gott, es gibt so viele! Aber eine ist besonders stark: die Freudenschreie und das Lächeln auf den Gesichtern der DorfbewohnerInnen, als am Ende der Bauarbeiten der Wasserhahn an einer Zapfstelle aufgedreht wurde und das Wasser sprudelte.

Und dann sind da noch all die DorfbewohnerInnen, die im Vergleich zu uns so mittellos sind, aber immer lächeln und gastfreundlich sind, ganz zu schweigen von den unzähligen Kindern, deren Lebensfreude so ansteckend ist und die mich als Amateurfotograf sehr glücklich gemacht haben.

Wie hat Ihnen die Vorbereitung in der Schweiz geholfen?

Ich würde sagen, dass sie auf zwei Ebenen wichtig ist: Zunächst einmal bringt die Spendensammlung konkrete finanzielle Hilfe ins Dorf. Es handelt sich nicht um eine individuelle Herausforderung, sondern um das Ergebnis eines Teams. Zweitens hat sie uns ermöglicht, uns untereinander besser kennenzulernen. Wir haben unter anderem ein wunderschönes Wochenende in den Bergen im Chalet einer Teilnehmerin verbracht. Es war ein Team, das nach Madagaskar geflogen ist!

Warum würden Sie zu so einer Reise raten?

Es ist eine aussergewöhnliche menschliche Erfahrung! Man wird sich der Kluft bewusst, die uns von den Dorfbewohnern trennt, die mit dreimal nichts zufrieden sind.

Gibt es sonst noch etwas, das Sie hinzufügen möchten?

Hut ab vor Cicafe, dem strategischen Partner von Nouvelle Planète in Madagaskar, der im Vorfeld eine unglaubliche Arbeit leistet, vom Bau der sanitären Anlagen bis zur Vorbereitung der Zimmer. Das Küchenteam kümmerte sich rührend um die Gäste. Die Verständigung zwischen uns allen war wunderbar, eine sofortige Symbiose. Diese Reise, wie auch die erste im Jahr 2019, wird mir für immer in Erinnerung bleiben.

Interview mit Laureline Hartmann

Übersetzt von Sarah Reinhard

Nehmen Sie im Herbst an einem Einsatz teil

Verpassen Sie nicht den Info-Anlass für die Einsätze in diesem Herbst am Mittwoch, 3. Mai um 18.00 Uhr im Espace Dickens in Lausanne! Das vollständige Programm finden Sie auf unserer Website.