Peruanischer Amazonas - Ein Waldgebiet, grösser als der Kanton Genf, steht unter Schutz.
Im September 2017 haben wir in dieser Zeitung einen Aufruf gestartet, um den indigenen Gemeinschaften von Bas-Ucayali zu helfen, den Landbesitz für ihre Gebiete offiziell zu verbriefen. Unter anderem dank Ihrer Unterstützung, liebe LeserInnen, konnte CEDIA, unser peruanischer Partner, dieses Projekt durchführen. Nach zwei Jahren Arbeit hat die Organisation nun die Verbriefung von Landrechten für 20 indigenen Gemeinschaften abgeschlossen, die insgesamt 32 963 ha Primärwald umfassen, eine Fläche grösser als der Kanton Genf. Die 2183 Einwohner dieses Gebietes sind die Begünstigten.
In Anwesenheit des Präsidenten
Am 28. Mai 2019 wurden die endgültigen Landtitel von 16 dieser Gemeinschaften in einer Zeremonie im Beisein des Präsidenten der Republik, Martin Vizcarra, und der lokalen Behörden an sie übergeben. Bei dieser Gelegenheit wurden 50 weitere Landtitel an indigene Gemeinschaften in anderen Tälern übergeben, von denen 18 ebenfalls aus der Arbeit der CEDIA hervorgingen. In seiner Rede kündigte der peruanische Präsident seine Bereitschaft an, die Benennung aller indigenen Gemeinschaften in Loreto bis 2021 abzuschliessen.
Im Rahmen des Grundbesitzprojektes Bas-Ucayali hat CEDIA auch Schulungen zur Ausbildung indigener Gemeinschaftsleiter im kommunalen Management organisiert. Nun haben alle diese Gemeinschaften einen gewählten Rat, der in den öffentlichen Registern eingetragen ist. Sie alle haben eine Ausbildung über die Funktionsweise eines Dorfes und ihrer Versammlung, die Instrumente der Verwaltung und die Rolle der Behörden erhalten.
Die Auswirkungen dieses Projekts sind wichtig für den Schutz des Waldes. Es ist inzwischen anerkannt, dass die Wälder in den Händen der indigenen Völker die am besten erhaltenen des Amazonas sind. Indem man den indigenen Gemeinschaften erlaubt, das Land, auf dem sie schon immer gelebt haben, zu bewirtschaften, wird der Wald geschützt, denn nur seine Bevölkerung kann dort leben, ohne ihn zu zerstören. Durch Landtitel werden sich die Gemeinschaften des Wertes ihres Territoriums bewusst. Sie sind motiviert, es aufzuwerten, zum Beispiel durch die Einrichtung von Fischzucht oder Baumschulen für die Produktion von Baumsetzlingen.
Die Aktion wird bald in anderen Regionen des peruanischen Amazonas fortgesetzt. Ich danke Ihnen, liebe LeserInnen, von Herzen für Ihre Unterstützung, die es ermöglicht, konkrete und konstruktive Aktionen in einem von allen Seiten bedrohten Amazonasgebiet durchzuführen.
Jeremy Narby
Übersetzt von Thaïs In der Smitten