Die SchülerInnen und ihre Lehrerinnen vor der Schule für die Kleinen in Amparafara.

Madagaskar - Die Sanierung der Schule von Fanjakamandroso und der Bau einer neuen Schule für die jüngsten Schüler in einem benachbarten Weiler hat die Schülerzahl sprunghaft ansteigen lassen !

Alle haben sich fein herausgeputzt für den grossen Tag im Dorf Fanjakamandroso. Niemand will dieses Ereignis verpassen. Auf allen Gesichtern lässt sich die Freude und Erregung ablesen. Die Einweihung der neuen Schule muss gebührend gefeiert werden. Es handelt sich um die erste Unterstützung für die Bewohner dieses Dorfes. Die Alten können dies bezeugen. Die Chöre der verschiedenen Kirchen, der Schulchor und der Kung-Fu-Club, Jackie Chan lässt bis in dieses abgelegene Dorf Grüssen, haben sich mobilisiert. Die Reden, die Auftritte sowie der Austausch mit den SchülerInnen und ihren Lehrkräften lösen sich ab. Es ist ein wahres Vergnügen, sich mit ihnen auszutauschen.

Verteilung auf zwei Standorte

Vor unserer Intervention verfügte die Schule von Fanjakamandroso nur über drei Klassenzimmer im Hauptdorf. Das Projekt stellte als Erstes die Situation am Hauptstandort wieder her, indem es das bestehende Gebäude sanierte und ein neues, ebenfalls mit drei Räumen, errichtete. Zweitens ermöglichte es den Bau eines Gebäudes mit zwei Klassenzimmern im abgelegenen Weiler Amparafara, welches die zwei ersten Schulstufen beherbergt.

Die Direktorin, Nirina Rasoamanantena, berichtet: „In Fanjakamandroso findet eine Schulrevolution statt. Der Anstieg der Schülerzahlen ist unvorstellbar: 200 SchülerInnen mehr in einem Jahr. Das hat es noch nie gegeben! Die Existenz der beiden Schulen stellt einen unbestreitbaren Vorteil dar. Es erspart den jüngsten Kindern aus entfernten Weilern lange Schulwege.” Rakotosolofo, Vater von vier Kindern, stimmt zu: „Meine ersten drei Kinder mussten mehrere Kilometer zu Fuss zurücklegen, um zur Schule zu gelangen. Sie mussten Bäche überqueren und dem schlechten Wetter trotzen. Dank der neuen Schule wird unser jüngstes Kind diese Risiken nicht mehr eingehen müssen”.

Ein sofortiger Erfolg

Der Erfolg hat selbst die kühnsten Prognosen bei weitem übertroffen. Die Sensibilisierung und Begleitung der Eltern während der Umsetzung des Projekts trägt bereits Früchte. Sie ermöglichen den Aufbau einer „Schulkultur“. Die Herausforderung für die Zukunft besteht darin, diese Mobilisierung und das Engagement von Schülern, Eltern und Lehrern intakt zu halten. Eine qualitativ hochwertige Grundschulbildung ist auf dem Weg, Realität zu werden.

Xavier Mühlethaler

Übersetzt von Denise Hinderling