Zusammen für ein gemeinsames Ziel arbeiten.

Madagaskar - Das Engagement der Dorfbewohner ist der Schlüssel, um den langfristigen Erfolg von Interventionen zu gewährleisten. Beispiel in Bedasy, einem verwandelten Dorf.

„Die Wasserversorgungssysteme, die Latrinen, die Dorfdeponien … all die Errungenschaften, die umgesetzt wurden, haben unser Dorf verändert. Was mich aber am meisten berührt, ist, dass dieses Projekt dazu beigetragen hat, unser Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Wir sind jetzt vereint und achten aufeinander.“ Dieses rührende Zeugnis stammt von Kanto, 29 Jahre alt, wohnhaft in Bedasy. Es mag trivial klingen, aber es ist ein Sieg für unseren strategischen Partner, die Organisation Cicafe. Es ist eine Belohnung für all seine Bemühungen.

Angespannte Verhandlungen

Vor Beginn der Intervention wurden mehrere Treffen mit den Dorfbewohnern abgehalten, um auszuhandeln, wie sie als Begünstigte einen Beitrag leisten könnten. Die Motivation war nicht sehr hoch. Unser strategischer Partner musste alle ihm zur Verfügung stehenden Tricks anwenden, um die Begünstigten dazu zu bringen, sich zu engagieren, indem sie Baumaterialien bereitstellten, sich als ungelernte Arbeitskräfte beteiligten und einen Geldbetrag aufbrachten. Das Ziel bestand nicht darin, die Kosten per se zu senken, sondern vor allem darin, sie einzubeziehen, ihre Eigenverantwortung für die Errungenschaften zu fördern und ein Gefühl der Solidarität zu schaffen.

Die Verhandlungen waren besonders zäh und angespannt gewesen. Schliesslich wurde ein Kompromiss gefunden. Jean-Louis erinnert sich: „An einem bestimmten Punkt dachte ich, dass wir uns nie einigen würden. Ich habe schlecht geschlafen. Was für eine Erleichterung, sobald die Einigung erzielt worden war! Im Nachhinein denke ich, dass diese Erfahrung lehrreich war und uns Verantwortung genommen hat. Wir sind stolz auf unser Engagement!“.

Eine rettende Dynamik

Obwohl die Anfänge des Projekts schleppend verliefen, gewann es schnell an Dynamik. Nach und nach beteiligten sich alle an den Bemühungen. Es entstand eine echte Gemeinschaftsdynamik, auch wenn es den Dorfbewohnern nicht immer leichtfiel, die Balance zwischen ihrer Arbeit auf den Feldern und ihrer Teilnahme an den Interventionen zu finden. Die festliche Atmosphäre, die die Arbeit begleitete, motivierte die Mitglieder, mehr als das Projekt an sich. Es entstanden tiefe Freundschaften. Rasolfo sagt aus: „Ich erinnere mich voller Emotionen an die Zeit, die wir zusammen verbracht haben. Die Atmosphäre war einzigartig. Diese Arbeit hat einen beispiellosen Gemeinschaftsgeist geschaffen.“ Heute vereinen die Wasserversorgungsysteme die gesamte Gemeinschaft. Positive Erinnerungen garantieren die Langlebigkeit der geschaffenen Infrastrukturen. Diese sind nicht wie die anderen. Sie gehören Kanto, Jean-Louis, Rasolfo usw.: Sie haben sie sich angeeignet.

Xavier Mühlethaler

Übersetzt von Eric Kisbulck