«Mission erfüllt» für die Bevölkerung von Chuaku: Sie haben das Wasserreservoir gebaut.

KAMERUN – Die Bevölkerung von Chuaku hat das Unmögliche geschafft. Trotz der massiven politischen Spannungen haben die Frauen und Männer des Dorfes die geplante Wasserversorgungsanlage fertig gebaut.

«Wir haben es geschafft!», jubelt Martin N’Kwain, ein Vertreter des Wasserkomitees. Die 16 Trinkbrunnen sind gleichmässig auf die 4 Quartiere des Dorfes verteilt worden und das Wasser fliesst durch die Leitungen. Sie, LeserInnen unserer Zeitung, haben nach unserem Aufruf vergangenen April CHF 6'233 dafür gespendet. So konnten wir den 4'372 EinwohnerInnen von Chuaku den Zugang zu Trinkwasser im Dorf ermöglichen. Aufgrund der politischen Unruhen, die in Gewalt umschlugen, war das Gelingen dieses Projekts keineswegs von Anfang an gewiss.

Schwierige Bedingungen

Die Kämpfe zwischen den Sicherheitskräften und den Separatisten stellten das Projekt vor ernsthafte Herausforderungen: verstärkte Kontrollen, gesperrte Strassen und Einschüchterungen. Zum grossen Glück beherbergte die Bevölkerung die Bauarbeiter, da diese nicht mehr nach Hause konnten. Die Lastwagen mussten bis zu 10 km Umweg fahren, um zur Baustelle zu gelangen. Als zusätzliche Herausforderung schossen die Transportpreise in die Höhe, manchmal bis auf das 7-fache des Anfangspreises.

Beispielhafte Mobilisierung

Wir wissen, dass das Gelingen jedes Projekts vom Engagement der Bevölkerung abhängt. In Chuaku haben die EinwohnerInnen alle Hebel in Gang gesetzt, um das Projekt zu vollenden: Sie haben Gräben gegraben, die Bauarbeiter verköstigt, die Steine für das Wasserreservoir bereitgestellt und Vieles mehr. Die Verantwortlichen im Dorf haben uns sogar die Informationen und Fotos weitergeleitet, da unser Koordinationsteam nicht mehr vor Ort reisen konnte. Die Frauen und Mädchen sind erleichtert, dass die Distanz zur Quelle drastisch verringert wurde. Dadurch haben sie mehr Zeit zur Verfügung und fühlen sich sicherer. Francis Njuakom, Verantwortlicher unseres Koordinationsteams, ist erleichtert und stolz: «Es ist ein Wunder, dass das Projekt vollendet werden konnte. Sie haben es wirklich verdient.» Die Sicherheitslage in der Region Nord-West in Kamerun zwingt uns, unsere Intervention zu unterbrechen. Leider ist es immer die Zivilbevölkerung, die als Erstes unter einem bewaffneten Konflikt leidet. Wir hoffen, dass die Region Nord-West bald wieder zur Stabilität zurückfindet, die nötig ist, damit weitere engagierte Bevölkerungen mit einem gelingenden Projekt belohnt werden können.

Roman Twerenbold

Übersetzt von Annina Meyer