Der Zugang zu Wasser ist die sichtbare Seite des Projekts.

Guinea - Wasserprojekte haben sichtbare und unsichtbare Auswirkungen. Ist erstmals der Brunnen gebaut, bietet die Sensibilisierung Gelegenheit, Gesundheit und sexuell übertragbare Krankheiten zu thematisieren.

Seit bald einem Jahr fliesst dank der Installation eines Wasserversorgungssystems Trinkwasser im Dorf Kébéfriguiya. Diese in der gesamten Unterpräfektur einzigartige Einrichtung macht die Leute weit und breit neidisch. Bassy Binty Sylla verwaltet einer dieser Trinkbrunnen: „Wir sind im Paradies: Wir machen uns weniger Sorgen und haben nun weder Parasiten noch Krankheiten, die mit dem Konsum von verschmutztem Wasser zusammenhängen. Von nun an können wir gesund leben.“

Jenseits von Wasser

Die Fassung, das Reservoir von 56 m3 und die sechs Trinkbrunnen sind die sichtbare Seite des Projekts. Aber dahinter steckt eine Riesenarbeit in Bezug auf die Sensibilisierung. Beim Einrichten beauftragen wir einen von uns gewählten Spezialisten, der die Zielgruppen begleitet. Projekte im Bereich Wasser sind eine einmalige Gelegenheit, sich mit einer Vielzahl von Themen zu befassen: Hygiene, sanitäre Massnahmen (z.B. Latrinen), 

Umweltfragen, sexuell übertragbare Krankheiten und viele mehr.

Einfühlungsvermögen

Damit die Sensibilisierung konstruktiv ist, muss man sich Zeit nehmen und den passenden Zugang für jedes Thema finden. Die Aspekte der Hygiene und der Umweltfragen werden bei Gesprächen auf dem Dorfplatz diskutiert. Risiken in Bezug auf sexuell übertragbare Krankheiten werden in einem kleinen Kreis unter Personen, die sich kennen, diskutiert. Einige Interventionen werden auch an ein spezielles Publikum, wie zum Beispiel an SchülerInnen, angepasst. In Kébéfriguiya profitierten sie von zwei Interventionen in der Schule.

Von der Theorie zur Praxis

Reden ist gut, handeln ist besser. In diesem Sinn wird die Sensibilisierung systematisch durch konkrete Massnahmen ergänzt. In Kébéfriguiya haben die Einwohner Bäume gepflanzt, richteten einen nachhaltigen Gemüseanbau und ein Abfallentsorgungssystem ein. Das Dorf ist nicht mehr das gleiche, aber nicht nur wegen der sichtbaren Infrastruktur.

Xavier Mühlethaler

Übersetzt von Julia Schaller