Die globalen Ungleichheiten scheinen heute ebenso bedeutend zu sein wie auf dem Höhepunkt des westlichen Imperialismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Gemäss dem „Bericht zur weltweiten Ungleichheit 2022”* ist der Einkommensanteil der ärmsten Hälfte der Weltbevölkerung heute sogar nur halb so hoch wie im Jahr 1820. Diese Erkenntnis ist das Resultat der Arbeit von mehr als 100 ForscherInnen über einen Zeitraum von vier Jahren.

Nahmen die Ungleichheiten innerhalb der Länder in der Regel zu, so gingen die Ungleichheiten zwischen den Ländern in den letzten zwei Jahrzehnten zurück. Infolgedessen verringerte sich auf globaler Ebene die Kluft zwischen dem Durchschnittseinkommen der 10% reichsten Menschen und demjenigen der 50% ärmsten Menschen zwischen 1980 und heute von einem Faktor von rund 50 auf etwas weniger als 40. Gleichzeitig nahmen aber wie erwähnt, die Ungleichheiten innerhalb der Länder deutlich zu, und zwar hat sich der Abstand zwischen dem durchschnittlichen Einkommen der reichsten 10% und demjenigen der ärmsten 50% von einem Faktor von 8,5 auf 15 fast verdoppelt.

Reiche = Klimasünder

Die Einkommensungleichheiten korrelieren im Übrigen mit den Ungleichheiten bei den CO2-Emissionen. Die neuen Daten legen erhebliche Ungleichheiten auf globaler Ebene offen:

Sie zeigen, dass die reichsten 10% der Emittierenden für fast 50% aller Emissionen verantwortlich sind, während die ärmsten 50% nur 12% der Gesamtemissionen produzieren.

Hilfe für die am stärksten Benachteiligten

Der Bericht widmet sich auch den Ungleichheiten zwischen Mann und Frau. Diese vergrössern sich ebenfalls zusehends. Verdienten die Frauen 1990 30% weniger als die Männer, so sind es heute 35% weniger.

Diese Ungleichheiten führen notgedrungen zu Spannungen. Es ist dringend notwendig, diesen Trend umzukehren. Nouvelle Planète unterstützt mit ihren Interventionen benachteiligte Familien. Wir versuchen die Ungleichheiten zu bekämpfen und die Situation der Ärmsten zu verbessern, indem wir den Fokus auf Projekte legen, die von Frauen oder von ethnischen Minderheiten initiiert werden.

Ihre Unterstützung für eine gerechtere Welt ist mehr als willkommen. Ein herzliches Dankeschön.

Philippe Randin et Xavier Mühlethaler

Übersetzt von Marina Bentele

*Siehe : www.wir2022.wid.world