Anlegen von Steinmäuerchen.

Burkina Faso - Die Bevölkerung von drei Dörfern mobilisierte sich angesichts der Folgen des Klimawandels. Sie organisierte verschiedene Aktivitäten, darunter das Anlegen von Steinmäuerchen.

Die Sahelzone ist eine der am stärksten durch den Klimawandel bedrohten Regionen der Welt. Die Bevölkerung ist sich dessen bewusst. In den drei Dörfern Kolan, Siepa und Sien in der Gemeinde Toma haben die DorfbewohnerInnen beschlossen zu reagieren. Sie schlugen vor, ein Jahr lang Aktivitäten zu entwickeln, die gleichzeitig ihren Lebensstandard verbessern und die Umwelt schützen: die Pflanzung von drei Obstbaumhainen in Verbindung mit der Entwicklung der Bienenzucht, Förderung von Energiesparherde, um Holz zu sparen, und die Verlegung von Steinmäuerchen auf den Feldern, um den landwirtschaftlichen Ertrag zu steigern.

Die Wüste kultivierbar machen

Die Technik der Steinmäuerchen ist im Land gut bekannt. Sie wurde vor allem von den NAAM-Bauerngruppierungen im Norden des Landes entwickelt. Sie besteht darin, Steine entlang der Höhenkurven in den Felder zu verlegen. Diese Mini-Stauungen bremsen das Wasser, wenn es abfliesst und beschleunigt die Versickerung. Diese Steinmäuerchen werden mit krautigen Pflanzen und Sträuchern bepflanzt, um sie zu stabilisieren. Dazu kommt noch die Verwendung von Kompost in den Feldern, um die Böden fruchtbarer zu machen.

In Kolan, Siépa und Sien folgten 65 Familien den Erklärungen eines Ausbilders und mobilisierten sich. Die jungen Männer standen mehrere Wochen lang unter sengender Sonne an der Front. Sie gruben die Steine aus, legten sie zusammen und luden sie auf einen Lastwagen. Dann verlegten sie sie, einen nach dem anderen auf den Feldern. Daneben legten die Familien Kompostgruben an. Das von Nouvelle Planète unterstützte Projekt übernahm nur die Kosten des für den Transport benötigten LKW und die des Ausbilders. Ihre Bemühungen wurden durch die Ergebnisse belohnt. Diese waren beträchtlich: Eine Fläche, die fast 100 Fussballfeldern entspricht, konnte von der Wüste zurückerobert werden. Sie ist nun wieder bebaubar und die Erträge sind sogar besser als auf den Feldern, auf denen sie bis jetzt Landwirtschaft betrieben. Die Familien sind überglücklich. Es sind fast 1000 Menschen, deren Situation sich verbessert hat. In den Nachbardörfern werden diese Aktionen mit Interesse beobachtet, um sie eventuell nachzuahmen. Sowohl die Steinmäuerchen als auch die Nutzung von Energiesparherde sind relativ einfach umzusetzen, wenn man einem Beispiel folgen kann. Und wie Albert Schweitzer schon sagte: „Das gute Beispiel ist nicht eine Möglichkeit, andere Menschen zu beeinflussen, es ist die einzige.”

Philippe Randin

Übersetzt von Denise Hinderling