Die Mitglieder stellen kuli kuli her.

Benin - Gruppierungen verarbeiten Erdnüsse und reagieren so auf die Nachfrage der lokalen Bevölkerung. Ein Fokus auf das Dorf Fantchoutchehoué.

Unter dem „Produktionsbaum“ erwartet uns Philomène Kolikou, Präsidentin der Nonvitcha-Gruppierung. Die Frauen sind fleissig: Sie formen die Erdnusspaste auf einem grossen, erhöhten Holzbrett zu kleinen Röllchen, um dann eine Art Vogelnester zu bauen. Dank der Erfahrung der letzten sechs Jahre sitzt jeder Handgriff. Die Kadenz ist rhythmisch auf den Klang der Gesänge abgestimmt. Philomène teilt mit: „Ohne Gesang können wir nicht arbeiten. Man braucht Freude. Sonst sind wir weniger effizient.“

Eine etablierte Organisation

Philomène fährt mit ihren Ausführungen fort: „Unsere Gruppierung besteht aus 45 Mitgliedern. Wir können nicht alle gleichzeitig arbeiten. Aus diesem Grund haben wir uns in drei Untergruppen mit je 15 Mitgliedern aufgeteilt. Diese wechseln sich bei der Herstellung des Gebäcks ab, wobei jede Gruppe jeweils drei Tage arbeitet, bevor sie die Produktion der nächsten Gruppe übergibt. Ein dreiköpfiges Komitee sorgt dafür, dass alles nach den Regeln der Kunst und im vorgegebenen Zeitrahmen erledigt wird. Da sich unser einziger Arbeitsplatz unter diesem Baum befindet, sind wir möglichen Regenfällen und Staub ausgesetzt, die unsere Produktion regelmässig stören.“

Kuli Kuli ?

Das ist nicht der Name eines exotischen Vogels, sondern der des Erdnussgebäcks, das man auf den Märkten von Benin findet. Es wird aus Erdnusspaste in verschiedenen Formen hergestellt und frittiert. Es kann salzig, süss oder würzig sein. Es ist immer sehr knusprig und ein beliebter Snack wie hierzulande unsere Chips.

Weiter gehen

Philomène erzählt weiter: „Bevor die Gruppierung gegründet wurde, stellten die Frauen das Gebäck individuell her. Aber die Tätigkeit ermöglichte es uns nicht, unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Aus dieser Frustration entstand unsere Gruppierung, deren Name „Nonvitcha“ die Bedeutung von „Versammlung“ hat. Heute befinden wir uns wieder in einer Sackgasse. Ohne eine geeignete Verarbeitungsanlage werden wir unseren Weg nicht fortsetzen können.“

Die Präsentation von Philomène und ihren Kolleginnen vervollständigt die detaillierte Akte, die sie im Vorfeld über unseren strategischen Partner eingereicht haben. Unser Eindruck ist sehr positiv. Ich sage ihnen, dass Nouvelle Planète bereit ist, Massnahmen zu ergreifen, um sie zu unterstützen. Die Freude wird den Erwartungen gerecht: sie ist riesig! Die Gesänge erklingen doppelt so laut.

Xavier Mühlethaler

Übersetzt von Janine Teissl