Die Frauen schöpfen Wasser aus dem Bach.

Guinea - Für die 2’845 EinwohnerInnen von Madina Foula war der Zugang zu Trinkwasser bis anhin ein unerreichbarer Traum. Helfen Sie den DorfbewohnerInnen dies zu ändern.

Aus der Ferne hört man ein Gemisch aus Frauengesang und Wassergeplätscher. Ich bahne mir einen Weg durch das Unterholz, um mich zu der Stelle zu begeben, wo ein Teil der EinwohnerInnen von Madina Foula sich mit Wasser versorgt. Es ist nicht weit bis zu dem leicht unterhalb des Dorfes gelegenen Ort. Ich komme an und bin bestürzt: Vor mir liegt ein Bach, wo sechs Frauen in aller Ruhe ihre Kanister mit Wasser füllen. Eine davon wäscht auch gleich noch ein Kleidungsstück im Bach, zudem stillen hier auch die Tiere ihren Durst. Diese vielfältigen Nutzungen wirken sich negativ aus. So haben uns 24% der Familien berichtet, dass im vergangenen Monat ein Familienmitglied wegen Wasserverunreinigungen erkrankt ist. Die Frauen eilen rund sieben Mal pro Tag zwischen dem Bach und ihrem Heim hin und her, um die 175 l Wasser zu transportieren, die ihr im Durchschnitt aus sieben Personen bestehender Haushalt verbraucht. Sie wenden dafür pro Tag mindestens 2 Stunden auf.

Unter dem Palaverbaum

Nach meiner Rückkehr ins Dorf gehe ich zum Palaverbaum, der angenehmen Schatten spendet. Die DorfbewohnerInnnen gesellen sich zu mir und es wird angeregt diskutiert. Ich erfahre mehr über ihre Probleme in Zusammenhang mit dem Wasser, das keinesfalls trinkbar ist. 47% der Haushalte holen sich das Wasser aus einem baufälligen Brunnen, der regelmässig überschwemmt wird, 31% aus dem Bach, an dem ich eben war, und 15% nutzen zwei Quellen. Ich erfahre des Weiteren, dass ein Drittel der Haushalte einen Teil des Jahres infolge des Wassermangels an einem anderen Ort verbringen muss.

Man erklärt mir zudem, dass kein einziger Haushalt über eine Vorrichtung zum Händewaschen verfügt und 23% der Haushalte auch keine Latrine haben. Es wird mir bewusst, dass die Menschen hier unter prekärsten Bedingungen leben. Die auf mich gerichteten Blicke lassen mich die Erwartungen der Dorfgemeinschaft spüren. Auf mein „Bis bald!” antworten die DorfbewohnerInnen im Chor „So rasch wie möglich!”.

Eine Lösung zeichnet sich ab

Seit meinem Besuch hat unser strategischer Partner dem Dorf eine Reihe von Besuchen abgestattet und technische Abklärungen vorgenommen, um die besten Optionen zu bestimmen. Dank diesem Vorgehen konnte schliesslich für das ganze Dorf ein Trinkwasserversorgungsprojekt ausgearbeitet werden. Die Wasserversorgung soll durch Anzapfen der 2,7 km über dem Dorf gelegenen Quelle realisiert werden: Acht Zapfstellen sollen so versorgt werden. Ein Wasserkomitee wird die Verwaltung sicherstellen, drei lokale Techniker werden die kleinen Reparaturen ausführen und Ausbilder werden die Bevölkerung sensibilisieren. Alle streben das gleiche Ziel an, nämlich diese Errungenschaften für die nächsten Generationen zu sichern. Ausserdem werden 50 private Latrinen und Vorrichtungen zum Händewaschen gebaut.

Der Wandel ist im Gange. Machen Sie mit? Die 400 Haushalte von Madina Foula danken Ihnen für Ihre Unterstützung.

Mit CHF 98.– spenden Sie einer 7-köpfigen Familie Zugang zu Trinkwasser. Dies macht pro Person CHF 14.– aus.

Um dieses Projekt zu unterstützen, geben Sie bei Ihrer Überweisung einfach «Wasser Guinea».

Ein herzliches Dankeschön!

Xavier Mühlethaler

Übersetzt von Marina Bentele