Das Biogas hat den Alltag der Familie Namakuse verändert.

Uganda - Das erste Biogas-Projekt wurde kürzlich fertiggestellt. Der Alltag von Rose Namakusa hat sich dadurch grundlegend verändert.

„Seit dem Tag, an dem ich die Biogas-Anlage erhielt, habe ich weniger Probleme!“, staunt Rose Namakusa. Das Gespräch dreht sich vor allem um ihre Krankheit Diabetes. Sie muss ihren Blutzuckerspiegel kontrollieren und deshalb ihre Mahlzeiten regelmässig einnehmen.

Bisher hat die Mutter von vier kleinen Kindern mit Holz gekocht. Die Energie, die sie für das Sammeln von Holz aufbringen musste, machte sie sehr schwach und krank. „Ich musste oft teures Gas kaufen, das mich UGX 2000 (CHF 0.60) pro Tag kostete.“ Die Situation war dramatisch.

Radikaler Wandel

Sobald das System installiert wurde, verbesserte sich der Alltag von Rose von einem Tag auf den anderen. „Dieses System ermöglicht mir, die Mahlzeiten rechtzeitig zuzubereiten, da ich das Gas einfach einschalten kann, sobald ich zu Hause bin.“ Dies vereinfacht ihren Alltag, da sie auch noch jeden Tag in das 6 Kilometer entfernte Katosi fährt, wo sie in der Grundschule unterrichtet.

Inzwischen werden alle Mahlzeiten mithilfe dieser Technologie zubereitet, wodurch die Familie bis zu CHF 16.– pro Monat sparen und davon Diabetes-Medikamente kaufen kann. Rose fügt hinzu: „Ich kann nun sehr einfach Wasser kochen. Ausserdem haben wir dank der Rückstände aus der Vergärungsanlage Dünger. Wir können schon jetzt mehr Bananen und Kaffee aus unserem Garten ernten.“

Solidarität

„Ich hatte einmal keinen Mist mehr, um die Vergärungsanlage zu betreiben, aber glücklicherweise konnten mir andere Mitglieder der Gruppe aushelfen. Inzwischen kann ich mich regelmässig revanchieren und seither teilen wir uns den Mist in der Gruppe. Meine NachbarInnen und FreundInnen kommen, um sich das System Biogas anzuschauen. Sie sind erstaunt wie einfach es ist, damit zu kochen und dass die schlechten Gerüche vollkommen verschwinden. Sie wollen sich ebenfalls eine Biogas-Anlage anschaffen“, erzählt Rose stolz.

Fünfzehn weitere Haushalte im Umfeld von Kalengera profitierten wie sie von Biogas-Installationen. Im Hinblick auf das Interesse von FreundInnen und NachbarInnen ist es wahrscheinlich, dass das Projekt zugunsten weiterer Familien erweitert wird.

Roman Twerenbold

Übersetzt von Isabelle Suremann