Die Verarbeitungsanlage von Konti wird von der Dorfbevölkerung rege besucht.

Burkina Faso - Die landwirtschaftliche Verarbeitungsanlage hat das Leben der DorfbewohnerInnen verändert. Dies ist — nach einer Schule — der zweite Gemeinschaftsbau im Dorf Konti.

Die Frauen hatten es nicht gewagt, sich eine derart komplette Anlage auszumalen. Neben der Mühle für das Mahlen von Hirse, Sorghum und Mais steht ihnen eine Maschine zur Herstellung von Erdnusspaste zur Verfügung. „Die Zeit, die ich dank der Getreidemühle täglich einspare, brauche ich für die Herstellung der Erdnusspaste“, erklärt Eulalie. „Diese verkauft sich gut am Markt, sodass ich damit Geld für meine Familie verdienen kann“, freut sie sich.

Neben den zwei Mühleräumen haben die DorfbewohnerInnen einen Lagerraum sowie einen Raum zum Aufladen der Batterien mit Solarpanels erhalten. Neben dieser Gebäudeeinheit gibt es einen offenen Raum mit Solarbeleuchtung. „Das ist der einzige Ort im Dorf, wo es eine Beleuchtung gibt“, meint Gedeon, der für das Laden der Batterien zuständig ist. „Die jungen Leute kommen am Abend hierher, um Hausaufgaben zu machen, Musik zu hören oder zu diskutieren“.

Verlassenes Dorf

Es ist nicht einfach, sich ins Dorf Konti zu begeben. Man muss sich hinführen lassen, wenn man sich nicht verirren will.

Tatsächlich gibt es keine Zufahrtsstrasse. Nur durch Fahrräder oder Mofas angedeutete Pisten führen zum Dorf. Die 1200 BewohnerInnen leben von der Landwirtschaft und Kleinviehzucht, sie verfügen weder über Strom noch fliessendes Wasser. „Bis jetzt wurde nur – vor über 10 Jahren – eine Schule für uns gebaut“, erzählt der Chef. „Nur schon die Tatsache, dass Sie sich für unser Dorf interessieren, beflügelt uns“, meint er weiter.

Es stimmt, die ganze Bevölkerung gibt ihr Bestes, damit das Projekt gut läuft. Ein Verwaltungskomitee aus elf Frauen und sechs Männern kümmert sich um die Verwaltung und ernennt die Leiter der einzelnen Bereiche. Gedeon ist ein gutes Beispiel dafür. Dank den Solar­panels, für die er zuständig ist, lädt er nicht nur wie vorgesehen die Batterien der DorfbewohnerInnen auf, sondern auch einen Kühlschrank, den er gekauft hat und für den Verkauf gekühlter Getränke einsetzt. Der Dorfchef ist stolz: „Dank diesem Projekt müssen die jungen Leute nicht mehr wegziehen, sondern können im Dorf bleiben.“

Gemeinde Toma: unsere neue Interventionsregion

Toma ist eine arme Gemeinde in der Region der Mouhoun-Schleife. Da die Gemeinde ausserhalb der grossen Verkehrsachsen liegt, sind Investiti­onen hier extrem rar. Nouvelle Planète wird das Schwergewicht auf Verarbeitungsanlagen legen sowie Trinkwasserzugang und Gemüsegärten.

Philippe Randin

Übersetzt von Marina Bentele